Mittenwald und der Bozner Markt Mittenwald profitierte viele Jahrhunderte von seiner günstigen Lage an der Handelsstraße zwischen Venedig und
der Fuggerstadt Augsburg. Als dann obendrein ein Streit zwischen dem Tiroler Erzherzog Sigismund und den venezianischen Kaufleuten ausbrach, rächten sich die Kaufleute, indem Sie den “Bozner Markt”
kurzerhand 1484 nach Mittenwald verlegten. Und so wurden zwischen Kranzberg und Karwendel kostbare Güter umgeschlagen - Seide, Gewürze und mehr reisten von Nord nach Süd und umgekehrt. Doch 1679 wurde der Markt
wieder nach Bozen zurückverlegt, und für die Mittenwalder brach eine trübe Zeit an.Zu allem übel ließen die Augsburger Bischöfe auch noch eine neue Straße anlegen, die den Handelsverkehr über Reutte und Füssen
laufen ließ. Die folgenden Jahrzehnte waren von Kriegen und Missernten gezeichnet, plündernde Truppen zogen durchs Isartal und machten den Werdenfelsern das Leben schwer.
Der Geigenbau kommt nach Mittenwald
Zum Glück für Mittenwald entschied sich der Mittenwalder Urban Klotz, seinen Sohn Matthias (1653 - 1753) in die Fremde zu schicken, um
das Geigenbauhandwerk zu erlernen. Lange hieß es, Matthias wäre beim italienischen Geigenbauer Amati in Cremona zur Lehre gegangen, aber Experten sagen, die Geigen
von Matthias Klotz ähneln eher denen des Tirolers Jakob Stainer. Wie dem auch sei - Matthias Klotz brachte das angesehene Handwerk nach Mittenwald, und noch heute hängt der Mittenwalder Himmel
voller Geigen. Was das heißt? Nun, die Geigen werden für eine gewisse Zeit im Freien aufgehängt. Noch heute kommen Musiker aus der ganzen Welt nach Mittenwald, um hier ihre Instrumente zu erstehen.
 Und seit einigen Jahren führt Mittenwald auch einen Internationalen Geigenbauwettbewerb durch und bietet Konzerte
mit hochrangigen Künstlern an.
Mittenwalder Geigenbau- und Heimatmuseum
Unser Geigenbaumuseum befindet sich in der Ballenhausgasse - eben dort, wo in alten Handelzeiten die Güter gelagert und die Pferde ausgetauscht wurden.
In alten Räumen sehen Sie alte Möbel, Trachten und Devotionalien. Den Hauptteil des Museums machen natürlich die herrlichen Geigen und Streichinstrumente aus. Und Sie können dem Geigenbauer Florian Sandner bei seiner
Schauwerkstatt gelegentlich über die Schulter gucken und ihm ein Loch in den Bauch fragen.
Öffnungszeiten (ohne Gewähr, saisonabhängig)
Dienstag bis Freitag: 10:00 bis 13:00 Uhr und 15:00 bis 18:00 Uhr Samstag und Sonntag: 10:00 bis 13:00 Uhr, Montags geschlossen Telefon: 08823 / 2511
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