Mittenwald – Kuriositäten und Geheimtipps

Auf dieser Seite finden Sie allerlei Raritäten, die sonst nirgendwo Platz hatten 🙂

Nicht nur für Familien: Barfußwanderung auf dem Hohen Kranzberg

Start und Ziel des 1,6 km langen Barfuß-Wanderwegs sind bei der St. Anton-Hütte auf dem Kranzberg – nur wenige Gehminut oberhalb der Bergstation der Sesselbahn. Sie können also entweder auf den Kranzberg wandern oder gemütlich mit dem nostalgischen Sesselift fahren und das gigantische Panorama bewundern.

 

Am Ausgangs- und Zielpunkt finden Sie ein Schuhregal und einen Brunnen für’s Füße waschen am Schluss. Hier können sich die Kinder auch auf dem Spielplatz austoben, und die Eltern schlürfen derweil auf der Terrasse des Berggasthauses genüsslich einen Kaffee oder verdrücken einen Schweinebraten und haben trotzdem die Kinder gut im Blick.

 

Über Steinplatten und Fichtenzapfen geht’s bergab über verschiedene Naturmaterialien. Auf einem Brettersteg wandern Sie über feuchten Boden, anschießend geht es wieder bergauf, entlang vieler Fühl- und Erlebnisstationen. Auf Schautafeln lernen Groß und Klein über die Natur und die Bewirtschaftung der Buckelwiesen – dieser geschützten und einmaligen Kulturlandschaft.

Geschichte und Geschichten

Als das Rathaus zu Mittenwald noch Ballen- und Brothaus war“

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Geschichte und Geschichten

Als das Rathaus zu Mittenwald noch Ballen- und Brothaus war“

Ein Zeitungsartikel von Uropa Josef Merk aus dem Jahr 1956 über das alte Rathaus in Mittenwalds Hochstraße.
Einst war das alte Rathaus ein Ballenhaus, wie es um das 15., 16. und 17. Jahrhundert derer mehrere in Mittenwald gegeben hat, als der Ort noch die große Rottstation war.  Von 1487 bis 1797 war Mittenwald auch Lagerplatz der venezianischen und deutschen Kaufherren, die hier auf dem „Bozener Markt“ ihren Warenhandel abschlossen. An eines dieser Ballenhäuser erinnerte noch um die Jahrhunderwende (1900) das „Adlerhaus“ mit seinen beiden Toreinfahrten und riesigen Speicherräumen. Das alte Rathaus hatte ebenfalls zwei Toreinfahrten. Die Ladegüter wurden von der Südseite her eingefahren, an der Nordausfahrt war eine große Kettenwaage aufgehangen, mittels derer die Güter gewogen wurden.
Bei der Umgestaltung des Hauses im Jahre 1938 wurden Holzwände freigelegt, die eine Unzahl von Gewichtsanschriften zeigten. Hierfür war Kofelkreide verwendet worden, die aus dem Kreidbruch „in der Kofel“ gegenüber  der (…) Jägerkaserne gewonnen wurde. In diesen Aufschreibungen kehrten viele alte Mittenwalder Hausnamen wieder, und ganz besonders originell war z. B. eine Gewichtsaufzeichnung:
„2 Weiber – 300 Pfund“. Vermutlich handelte es sich um eine Wette, weil auf das Doppelgewicht der beiden besonderer Wert gelegt worden war.
Später wurde dann in dem Ballenhaus das Königliche Hauptzollamt Mittenwald mit untergebracht. Es hatte dort seine Amtsräume bis vor 110 Jahren (gerechnet ab 1956, also 1846) inne. Soweit aus alten Akten festzustellen ist, blieb ein Teil des Hauses als Ballenhaus für zollpflichtige Waren bis zu dieser Zeit ebenfalls bestehen. Am 3. März 1845 machte das Kgl. Hautzollamt Mittenwald an das Kgl. Landgericht Werdenfels den Vorschlag, für den Zollhaus-Neubau den Platz (…) am Südausgange von Mittenwald, an der Innsbrucker Straße zu bestimmen. Wiederholt mußten bei Bränden im Ort die im Ballenhaus gelagerten Güter in Sicherheit gebracht werden, und das war auch der Anlaß, das Zollhaus endgültig an den Südrand des Marktes zu verlegen. Mit der Auflassung des Hauptzollamtes im Ballenhaus wurde dieses das Rathaus der Marktgemeinde.
Im Erdgeschoß des alten Rathauses war das „Brothaus mit Hucklerei und Kleinkrämerei“ untergebracht. Der älteste Akt hierüber geht auf das Jahr 1841 zurück. In diesem wird bereits erwähnt, daß der Branntweinausschank mehr als 30 Jahre vordem im „Brothaus“ war, das wohl auch viel früher schon bestand. Dem Brothauspächter war – einem Beschluß des Magisterrates zufolge – die Führung folgender Waren zugestanden: Ordinäre Schnupftabakdosen, Zucker und Kaffee in kleinen Mengen (unter einem Pfund), ganz ordinäre Tabakspfeifen, Kämme, Kindermesser (…), blecherne Löffel sowie ordinäre Messer, Hosenträger, Rosenkränze, Skapuliere aller Arten, Gewürz, Zitronen, ordinäre wollene und leinene Bänder und derlei Schnüre, Kinderspielwaren, Nadeln, Hafteln und Fingerhüte sowie der Schnapsausschank und dessen Abgabe in kleineren Mengen über die Straße. Pro Jahr hatte der Pächter damals 150 Gulden Pacht zu zahlen. Im Jahre 1866 wurde die Führung der Waren ausgedehnt (…).
Der Marktdiener Wörnle erstattete laut Original 1872 beim Magistrat gegen den damaligen Pächter des Brothauses folgende Anzeige: „Der Brothaus Pächter Ludwig Treiber hat also den 22. April Abend im Brothaus bis halb 10 Uhr noch ofen und die vorhang zu und wurde noch gezecht.“ Der Magistrat beschloß daraufhin, daß das Brothaus beim Gebetläuten zu schließen ist und die Vorhänge sofort vom Fenster zu entfernen sind.
Das „Brothaus“ war früher die Niederlage (Niederlassung) der Mittenwalder Bäcker, die in besonderen Fächern, die mit ihren Namen gekennzeichnet waren, ihre Erzeugnisse zu Verkauf hatten.
Letzter Pächter des Brothauses war von 1924 bis 1938 Hans Pichler senior. Das „Brothaus-Schnapsstüber“ aber hat noch – neuzeitlich gestaltet – bis 1954 bestanden.“ (Josef Merk)
Bis in die 90er war darin ein kleines Speiselokal zu finden: Das „Alte Rathaus“

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